„So viel Zusammenarbeit wie notwendig, so viel Selbstständigkeit wie möglich“ – das ist meine Überzeugung für eine effiziente und bedarfsgerechte Gemeindeverwaltung in der Groß-Gemeinde Groß-Enzersdorf. Unsere Katastralgemeinden sollten zukünftig die Chance bekommen, mit einer Art Handkassa rasch und zielorientiert kleine Maßnahmen selbst durchzuführen. Ob das jetzt die „berühmten“ Schlaglöcher in der Straße sind oder eine Bushaltestelle. Eine „Budgethoheit“ in Teilbereichen wäre sinnvoll. Ein anderes Zeichen einer verträglichen Selbstbestimmung wäre die demokratische Wahl der Ortsvorsteher durch die ansässige Ortsbevölkerung, nicht die Fernbestimmung aus dem Stadtl durch den Bürgermeister.
Groß-Enzersdorf könnte mehr sein! Wir sind eine Zuwanderergemeinde, keine Frage.Aber bei den Neubaugebieten sind wir planlos, konzeptlos! Eine lieb- und ideenlose Aneinanderreihung von Bauparzellen für Einfamilienhäuser ist keine nachhaltige Stadtentwicklung! Kommunikations- und Begegnungszentren? Bewusstes Freilassen von Flächen für die Grünraumgestaltung? Nachziehen von Infrastruktur? Ansiedlung von Nahversorgern? Pflegeeinrichtungen, betreutes Wohnen vor Ort? Alles Fehlanzeige! So lobenswert das Engagement der Bürger im Zuge der Aktion „Gemeinde21“ bei der Ortsbildgestaltung ist, Überlegungen zur Hauptplatzgestaltung im Stadtl ersetzen kein von politisch Verantwortlichen ausgearbeitetes Entwicklungskonzept für die Groß-Gemeinde. Und nur mit einem angestrengten Nachdenken von uns Gemeinderäten und einem umfassenden Leitbild für die Gemeinde werden sich unsere Zuzügler auch wirklich wohlfühlen. Und nur wer sich wohlfühlt, nimmt auch am „Dorfleben“ teil. Dann kommen vielleicht auch einmal andere als die alteingesessenen Stammgäste zu unseren Festen. Emotionen teilen bedeutet Engagement. Unsere Kinder werden es uns danken.
Stadtler Nr. 99
STR Pfandlbauer zur Entwicklung von Groß-Enzersdorf
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